Man spielte Theater, “um dem Verein die Kasse etwas zu erhöhen und sich
vereinsmäßig einzurichten und mehr Leben in den Verein zu bringen”, schrieb M.
Schambeck im Oktober 1912. Das erste Stück mit dem Namen “Das Postgeheimnis”
führte der Verein aber schon am 15. Oktober 1905 auf. Die Aufführungen “fanden [...]
Anklang und Bewunderung”, heißt es. Die damaligen Eintrittspreise sind für uns
heute kaum mehr vorstellbar: Für Kinder verlangte man zehn Pfennige, für
Erwachsene auf Stehplätzen zwanzig und auf Sitzplätzen dreißig Pfennige.
Es folgten viele religiöse Stücke, Lustspiele und Schwänke (”Der Liperl”, “Der
bekehrte Hausdrache”, “Die verkehrte Braut”), Schattentheater (”Das tapfere
Schneiderlein”, “Das Licht im Walde”), und sogar Singspiele (”D´Leibspeis”), was
zeigt, dass man vielseitig war. Des Öfteren führte man mehrere Stücke im Jahr auf,
manchmal sogar zwei verschiedene am selben Tag. In den letzten Jahren wurden
auch einige beliebte Stücke von früher mit neuer Besetzung wieder aufgeführt, um
an damals zu erinnern, wie z. B. “Der Weiberfeind”, “Schatzerl mach auf”, “S´Dirndl
von der Au”, oder “Die Geisterbraut”. Es würde freilich den Rahmen sprengen, wollte
man hier alle Theaterstücke aufzählen, die der Verein jemals aufgeführt hat.
Besonders zu erwähnen ist aber das Jubiläumstheater 2004, das riesigen Erfolg
hatte. Bei den Aufführungen vom “Gemeinderat auf Urlaubsreise” war der Bertling-
Saal jedesmal gefüllt bis auf den allerletzten Hocker. Für dieses Theater stellten sich
viele Akteure zur Verfügung, die schon in den letzten 2 Jahrzehnten für den
Burschenverein auf der Bühne standen.
Nicht jedes Jahr wurde beim Burschenverein Theater gespielt, doch das hatte meist
weniger bedeutende Gründe. Inzwischen hat die jährliche Theateraufführung ihren
festen Termin am Pfingstwochenende: Am Samstag Nachmittag findet eine
Vorstellung für Kinder und Senioren statt, sowie jeweils eine Abendvorstellung am
Pfingstsonntag und am Pfingstmontag.
An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass für eine erfolgreiche Aufführung viel
mehr nötig ist, als das fertige Ergebnis, das das Publikum sieht. So müssen die
Schauspieler und die vielen fleißigen Helfer die Texte besorgen, die Bühne
umbauen, Kostüme und Requisiten beschaffen, Beleuchtung und Musik regeln,
kassieren, schminken und natürlich soufflieren. Der vielleicht härteste Job ist aber
die Regiearbeit, bei der man - teils unter ein wenig nervlicher Belastung - mit den
Akteuren das Theaterstück einstudiert. Vielen Dank all denen, die dieses “Theater”
Jahr für Jahr immer wieder mitmachen!
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