Niederschriften oder Aufzeichnungen des Vereins über das Fest und seinen Verlauf
gibt es nicht. Deshalb wird hier der Text des Zeitungsberichts aus der Volkszeitung
Donaupost vom 4. Juli 1955 wörtlich wiedergegeben. Unter der Schlagzeile
“Burschenfahne erhielt goldenen Jubelkranz” und der Zeile “25 Vereine zu Gast bei
der Feier des 50jährigen Gründungsjubiläums des Kath. Burschenvereins
Brennberg” schrieb das Blatt:
“Brennberg. Zu einem beeindruckenden Fest gestaltete sich im tausendjährigen
Brennberg das Gründungsjubiläum des Kath. Burschenvereins am Sonntag.
Wie es bei derartigen Festen üblich ist, war für den Vorabend ein großer
Zapfenstreich festgesetzt worden. Diesem ging die Abholung der in Brennberg
lebenden Gründungsmitglieder Moser Franz, Mühlbauer Augustin und Biederer
Johann voraus. In geschmückter Kutsche und unter den Klängen der Kapelle
Waldhauser-Oberberger wurden die Jubilare ins Festlokal Bertling geleitet. Im
Anschluss daran fand in den vollbesetzten Räumen des Gasthofs Bertling die
Ehrung der Jubilare statt. Während H. H. Präses, Pfarrer Georg Folger, die
einleitenden Worte sprach und die Freude darüber zum Ausdruck brachte, dass drei
Gründungsmitglieder noch das 50jährige Gründungsjubiläum miterleben durften,
überreichte der Vorstand des Kath. Burschenvereins, Josef Adlhoch, den Jubilaren
die Ehrenurkunde, und Ehrenvorstand Georg Schambeck (G. Schambeck war nicht
Ehrenvorstand sondern ehemaliger Vorstand! Der Chronist) heftete den
Gründungsmitgliedern die Jubelnadel an. Bürgermeister Meyer beglückwünschte
die Geehrten namens der Gemeinde und MdB Hermann Höcherl stellte die Jubilare
der Jugend als leuchtende Beispiele vor. Auch Lehrer Wolf gratulierte den Jubilaren
im Namen des Festausschusses und der Jugend. Nachdem Gründungsmitglied
Franz Moser im Namen der Geehrten den herzlichsten Dank für die Ehrung
ausgesprochen hatte, gedachten die Anwesenden des verstorbenen Gründers des
Kath. Burschenvereins, des H. H. Benfiziaten Anton Rüth. Ein gemütliches
Beisammensein, an dem auch die ehemalige Fahnenbraut Frl. Maria Rüth und
deren Begleiterinnen Frl. Cilly Mühlbauer und Frau Pauline Günther, geb. Moser,
teilnahmen, beendete den Festauftakt am Vorabend.
Mit Böllersalven und munteren Weisen der Festkapelle begann der eigentliche
Festtag. Ab sieben Uhr fand dann der Empfang der 25 Vereine statt, die sich um
neun Uhr zum Kirchenzug formierten. Unter den Ehrengästen sah man neben der
Geistlichkeit Bundestagsabgeordneten Höcherl, die Beamtenschaft des Ortes, die
ehemaligen Vereinsmitglieder in großer Zahl, sowie die Gemeindevertretungen von
Brennberg und Frankenberg, die Festdamen vom 25jährigen Gründungsfest sowie
die Gründungsmitglieder. Während des Vormittags trat zu der Ortspolizeibehörde
noch der Bezirksinspektor der Landpolizei, Herr Klenze.
Mit wehenden Fahnen, Bannern und Standarten bewegte sich der Kirchenzug zum
Festgelände bei der Johannes-Nepomuk-Kapelle, wo am herrlich dekorierten
Feldaltar H. H. Präses Folger eine Festmesse zelebrierte. Die Festpredigt hielt ein
H. H. Pater des Ordens der Weißen Väter aus dem Kloster Zaitzkofen bei Eggmühl.
In begeisternden Worten legte der Prediger die Inschrift der Fahne: Glaube, Arbeit,
Frohsinn und Eintracht aus und wußte die versammelte Jugend für Christus zu
begeistern, zu dem die Herzen sich entflammen mögen, wie das Brennberger
Wappen mit den drei brennenden Bergen es als Vorbild darstelle.
Hierauf weihte H. H. Präses Georg Folger die im Kloster Aiterhofen renovierte
Fahne, während der Nachbarverein Falkenstein beim Weiheakt Pate stand.
Fahnenbraut Maria Schambeck übergab sodann dem Fahnenjunker Kerscher Josef
das neugeweihte Vereinsbanner, und Gründungsmitglied Franz Moser heftete
mitkurzen Worten der Fahne den goldenen Jubelkranz an. Fahnenbraut Maria
Schambeck überreichte das von ihr gestiftete Erinnerungsband, und Frl. Anna
Adlhoch knöpfte im Namen der acht Wiedergründer des Vereins ein weiteres
Erinnerungsband an die Fahne. Vorstand Josef Adlhoch begrüßte alle erschienenen
Fest- und Ehrengäste, sowie die 25 Vereine, die zum Jubelfest der Burschen nach
Brennberg geeilt waren.
Bei aller Festesfreude aber gedachten die Burschen auch ihrer Toten und besonders
der Gefallenen, Vermißten und sonstigen Kriegsopfern beider Weltkriege. Der
ehemalige Vorstand Georg Schambeck gedachte ihrer in gebührender Weise und
bezeichnete die in fremder Erde ruhenden Helden als Symbol der
Zusammengehörigkeit, Kameradschaft und Treue. Er gedachte aller gefallenen
Vereinsbrüder und Pfarrangehörigen und ermahnte die Jugend, auch in Zukunft
einig und treu Heimat, Freiheit, Gerechtigkeit und katholische Konfession zu
verteidigen.
Bürgermeister Meyer gedachte gleichfalls der Kriegsopfer und legte für die
Gemeinden Brennberg und Frankenberg am Ehrenmal einen Kranz nieder.
Während die Musikkapelle das Lied vom ´Guten Kameraden´ spielte, ertönte ein
dreifacher Ehrensalut. Hierauf heftete Frl. Rosa Adlhoch nach sinnreichen Versen
das von den Gemeinden Brennberg und Frankenberg gestiftete Trauerband an die
Vereinsfahne.
Um vierzehn Uhr formierte sich der Festzug. Den drei Meldereitern folgte die
Musikkapelle Waldhauser-Oberberger, sodann die fünf Festdamen mit ihren
Begleiterinnen. Mit wehenden Fahnen und Bannern marschierten mit dem
Jubelverein Brennberg der Patenverein Falkenstein, FFW Brennberg
FFW Frankenberg, Krieger- und Veteranenverein Brennberg, Kath. Spielgruppe
Brennberg, Brennberger Burgschützen, die Kath. Burschenvereine von
Bernhardswald, Rettenbach, Süssenbach, Thalmassing, Langenerling,
Martinsneukirchen, Wallkofen, Roßbach-Wald, Niederachdorf, Kiefenholz, und Zell,
sowie die Kriegervereine aus Bruckbach, Frauenzell und Rettenbach, desgleichen
die Feuerwehren aus Gfäll, Frauenzell, Bruckbach und Aumbach. Nach einer kurzen
Begrüßung durch Vorstand Josef Adlhoch hielt Vereinsschriftführer Karl Fichtl von
Hintergrub die Festansprache. Er gab einen kurzen Überblick über die
Vereinsgeschichte seit der Gründung im Jahre 1905. Die Jugend möge mit Freude
erfüllt sein, dass sie dieselbe Fahne zum Jubelfest tragen dürfe, getreu dem
Wahlspruch der Burschen: Einig und treu!
Als weitere Sprecher übermittelten MdB Hermann Höcherl sowie Bügermeister
Schwimmbeck und Herr Amtmann Schröpfermann Wünsche und Grüße zum
Jubelfest der Burschen. Nach einem kurzen Gedicht heftete die Ehrenjungfrau des
Patenvereins Falkenstein ein Erinnerungsband an die Burschenfahne, und Frl.
Elfriede Fichtl überreichte in Dankbarkeit dem Patenverein nach sinnreichen Versen
gleichfalls ein Erinnerungsband. Auch Frl. Maria Rüth als einstige Fahnenjungfrau
ließ sich die Ehre nicht nehmen, gleichfalls ein kunstvolles Erinnerungsband an die
Burschenfahne zu knöpfen. Nun folgte der Schmuck der übrigen Vereinsfahnen und
Banner durch die Übergabe der Erinnerungsbänder. Hierauf dankte der zweite
Vorstand des Jubelvereins, Anton Schambeck, allen, die am Zustandekommen und
guten Gelingen des Jubelfestes mitwirkten. Wie bisher alle Feste in Brennberg, so
nahm auch das des Kath. Burschenvereins am gestrigen Sonntag einen herrlichen
Verlauf, zudem das Wetter für diesen Tag wie geschaffen war.”
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